Wow, was für eine Nacht. Bis vor wenigen Minuten gab es noch ein Zittern und Hoffen, dass es Barack Obama doch noch schaffen würde, in Texas den Sieg hinzubekommen. Wie bereits berichtet zeichnete sich dort in den Umfragen ein Kopf-an-Kopf-Rennen an. Am Ende konnte Hillary Clinton den dortigen Vorsprung bei den Latinos ((63% wählten sie)) besser nutzen und gewann den wichtigen Staat. Wie sich dieses in Delegiertenstimmen auswirkt, muss sich erst noch zeigen. Womöglich – so eine Berechnung von NBC – könnte Barack Obama dort aufgrund des Wahlsystems mehr Delegierte gewinnen, als die Siegerin Clinton. Genaueres dazu gibt es von mir in den nächsten Tagen, wenn die Zahlen ausgewertet sind.
Ansonsten stellt sich die Frage danach, wie man das Ergebnis bewertet. Es ist sicher unstrittig, dass Hillary Clinton in dieser Nacht den Schwung von Obama bremsen konnte. Nach 12 Wahlsiegen in Folge (den ersten heute Nacht mitgezählt), konnte sie mit ihren drei (neben Ohio und Texas auch Rhode Island) Siegen heute hier einen Flock setzen. Die optimistische Sichtweise ihrer Kampagnenvertreter, die ihr nun einen Schwung zusprechen teile ich aber (noch) nicht, denn immerhin hat sie ja nun doch nur eine größere Katastrophe verhindert. Ist es ein großes Comeback, wenn sie es grade so noch geschafft hat, die Siege einzufahren, die vor eins, zwei Wochen als sicher galten? Ich denke so einfach ist es nicht. Wie hätten die Wahlen wenige Tage später ausgesehen? Nun, es ist Spekulation, aber ich finde es übertrieben, wenn man nun so tut, als hätte sie einen grandiosen Sieg errungen. Siehe auch Mirror on America.
Gewonnen hat wohl nur McCain, denn der hat alle Vorwahlen für sich entscheiden können und damit die Grenze von 1191 Delegierte übersprungen. Heute wird er damit wohl auch von den Großen der Republikanischen Partei – z.B. Präsident Bush – empfohlen und kann sich als republikanischer Präsidentschaftskandidat eben auf diesen Wahlkampf vorbereiten.
Bei den Demokraten steht nun in Frage, ob es überhaupt eine Entscheidung vor dem Nominierungsparteitag geben kann. Nach CNN Spielchen wäre dies selbst bei einem kompletten Gewinn von Obama nicht mehr möglich gewesen und naja, es wird nun knapper. Von daher werden wohl die Superdelegates die Entscheidung herbeiführen müssen. Meines Erachtens kann allerdings frühestens der 6. Mai eine solche Bedeutung wie der heutige Tag, da dort mit Vorwahlen in Indiana und North Carolina insgesamt 187 Delegierte zur Wahl stehen. Heute waren es 370. Die nächste größere Wahl ist am 22. April in Pennsylvania mit 158 Delegierten, vorher sind nur noch am 8. und 10. März die Vorwahlen in Wyoming (12) und Mississippi (33).
Ob es dabei ein Live-Blog gibt, kann ich noch nicht sagen, wobei ich das bei Mississippi eher bezweifle. Aber wer weiß. Jetzt jedenfalls muss ich erstmal ein wenig Schlaf nachholen, denn mir fallen fasst die Augen zu. Achja, wer mal sehen will, wie es beim Live-Bloggen hier so aussah heute, kann dies hier sehen:
Im Hintergrund zwei Fernseher, der Große mit CNN, auf dem anderen Phoenix / NBC. Eigentlich wollte ich dies per DVB-T und einem anderen Laptop machen, aber da war das Signal zu schwach 🙁 Naja, dann wurde aus dem Büro der alte Fernseher wieder abgeholt. Auf dem großen Rechner wird gebloggt und seltener im Hintergrund recherchiert, die meisten Zahlen stammen vom EEE PC, wo man diese beim Tippen einfach nachlesen kann. Achja und dazwischen Cola zum Wachbleiben 😀
Hier noch das Protokoll der Nacht euch… äh… naja, mir eine gute jetzt und euch einen schönen Vormittag 😀
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